"Ich hatte gar nicht vor, die Montaña Blanca zu besteigen, denn es herrschte ein starker, böiger Wind, was die unangenehmste Art ist, beim Wandern durchgepustet zu werden. Aber als ich dann hinkam, konnte ich nicht widerstehen. Seit Anbeginn der Welt weiß man, daß Berge dazu da sind, bestiegen zu werden, und dieser da wartete schon sehr lange darauf. Er hatte sogar zugelassen, das die Erosion ihn immer wieder durchpflügte und auf diese Weise Risse, Stufen und Vorsprünge schuf, und das alles nur, um mir zu helfen, ihn zu besteigen. Es erschien mir unfair, ihm die kalte Schulter zu zeigen, und so stieg ich hinauf. Das Schlimmste war, wie gesagt, der Wind. Beide Füße fest gegen den Boden gedrückt und den Körper nach vorn geneigt, war es nicht kompliziert. Aber sobald man einen Fuß hob, um vorwärts zu gehen und womöglich die Hände nichts fanden, um sich festzuhalten, konnte das schon mal ein beunruhigendes Gefühl von Schwerelosigkeit auslösen. Noch befremdlicher war das Gefühl, wenn man kurz vor dem Gipfel war und dann um keinen Preis mehr weiter konnte. Nicht, weil der Weg so schwierig gewesen wäre, sondern, weil der Weg direkt in den Himmel zu führen schien, ohne je aufzuhören."